Zur Startseite
Veranstaltungen
Lindow
Dierberg
Hindenberg
Banzendorf
Keller
Impressum

Lindow

1373 werden „oppidum et monasterium Lyndow“ urkundlich genannt. Später wird Lindow meist als Städtchen bzw. Städtlein genannt. Etwa seit dem 14. Jh. dehnte sich die Stadt nach Süden, entlang der Hauptstraße, aus. An ihrem südlichen Ende erhielt die Neustadt 1457 eine eigene Pfarrkirche. Sie war ein Feldsteinbau, deren Holzturm wie beim heutigen Kirchenbau an der Straße stand.

1638 brannten die kaiserlichen Truppen des Feldmarschalls Matthias Gallas Stadt und Kloster nieder.

Eine wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen Belebung spielten die ab 1689 in Lindow und umgebenden Orten angesiedelten Schweizer Kolonistenfamilien. Sie gründeten 1691 in Lindow eine reformierte Gemeinde und errichteten 1694-1696 aus Schweizer Spendengeldern eine eigene Kirche. Sie war ein Zentralbau aus Fachwerk und stand hinter dem heutigen Rathaus, an dessen Stelle der Friedhof der reformierten Gemeinde lag.

Zwei Brände zerstörten 1744 und 1746 die Stadtkirche sowie die Bürgerhäuser im südlichen und nördlichen Randbereich der Stadt. Die Stadtkirche erhielt 1751-1755 durch Georg Christoph Berger einen barocken Neubau, dessen Turm wirkungsvoll an die Hauptstraße gesetzt wurde.



Banzendorf
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1356 als „casa Banzendorp“.

Charakteristisch für die Ortslage ist die deutliche Teilung in einen nördlichen und südlichen Siedlungsbereich. Im nördlichen älteren Teil bildet die hinter die Bauflucht zurücktretende Dorfkirche das markanteste Bauwerk. Der Feldsteinbau besaß bis 1971 einen verbretterten Westturm aus Fachwerk, entstanden nach dem Dorfbrand von 1665, bei dem auch Pfarrhaus und Kirchturm zerstört wurden.

Banzendorf war ursprünglich Mutterkirche (1541 erwähnt); seit 1707 gehört es als Filia zu Dierberg.

Der rechteckige Saalbau aus Mischmauerwerk mit verputztem Ostgiebel und Satteldach wurde den Bauformen nach Ende des 16 Jh. an Stelle eines Vorgängerbaus errichtet. Meist gilt allerdings 1640 als Baujahr, da sich diese Jahreszahl auf der Wetterfahne des Ostgiebels fand, sie könnte sich aber auch auf eine Erneuerung beziehen. Mit Ausnahme der Fenster hat sich bemerkenswert viel Substanz aus der Bauzeit erhalten. Dagegen wurde der im 17. Jh. auf der Westseite errichtete Turm 1971 abgetragen.



Dierberg
Die planmäßige Anlage des jetzigen Dorfes dürfte auf den Landesausbau des 13. Jh. zurückgehen. Urkundlich erwähnt wird es 1422 in Verbindung mit dem Familiennamen „die van Dyreberghe“.
Der spätgotische Kirchenbau steht auf dem nicht mehr belegten Kirchhof innerhalb der nördlichen Gehöftreihe des Straßendorfs.
Dierberg ist bis heute Mutterkirche (nachweisbar seit 1541).
Die baulichen Merkmale legen eine Datierung ins Spätmittelalter nahe. Wahrscheinlich zeigt die Jahreszahl 1513 auf der kleinen Bronzeglocke zugleich die Vollendung des Kirchenbaus an.



Kirche in Hindenberg, erbaut 1989


Keller

Das Dorf wurde urkundlich erstmals 1438 „in Kelre“ genannt.
Der barocke Kirchenbau steht in der Dorfmitte auf der Südseite inmitten des von einer Feldsteinmauer mit Ziegelabdeckung und Ziegelpfeilern umgrenzten Kirchhofs. Keller war ursprünglich Mutterkirche (erwähnt 1541) mit zwei Pfarrhufen. Bereits 1602 wohnte der Pfarrer in Lindow, dessen Tochterkirche Keller seit 1757 ist. An Stelle eines Vorgängers entstand 1743 der jetzige Kirchenbau. Dieses Datum findet sich auf der Windfahne des Turms. Ins Jahr 1744 ist der Kanzelaltar datiert.

Quellennachweis
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland,
Denkmale in Brandenburg, Band 13.2:
Landkreis Ostprignitz-Ruppin
ISBN: 978-3-88462-191-2
© 2003 Wernersche Verlagsgesellschaft mbH